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02.02.2011, 13:41 Uhr
Dirk
TNS Team
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Update Gepäck,
anscheinend haben bisher fast alle Ihr Gepäck schon bis vor die Haustür gebracht bekommen. Dies wollte ich gerne als Anlass nehmen unseren Fokus auf Menschen zu lenken, die in dieser Zeit des Umbruchs und Veränderung ihren Job, der wirklich in den meisten Fällen sehr bescheiden bezahlt wird, zu machen und sich keine Vorteil verschafft haben.
Meine und viele andere unserer Taschen waren nicht verschlossen und es wäre ein leichtes gewesen aus Ihnen so ziemlich alles zu entwenden. Aber nein, alles, die Skates, Einkäufe, Franks Fotozubehör, einfach alles ist drin geblieben.
Menschen wie Adel, Ismail, Mohammed, Achmed und viele "Namenslose" die ich aber stündlich sah, SIE sind in meinen Gedanken. Denn keiner von Ihnen hat die Situation zu seinem Vorteil genutzt. Auch wenn es vielen von uns Chaotisch erschien ist mir wichtig hervorzuheben das ich unglaublich beeindruckt bin von Menschen die in Luxor und Kairo am Flughafen angeschrien wurden und viele Stunden lang arbeiteten, während Ihre Wohnungen und Familien ganz anderen Gefahren ausgesetzt sind als wir es uns vorstellen können.
Keiner hat sich schmieren lassen, auch wenn wir Europäer gerne alle "Araber" in einen Topf werfen und "Bakschisch empfangen" als einen Wesenszug unterstellen. Egal ob die von mir in Luxor gekauften Stella Biere oder in Kairo erhaltenen Mahlzeiten und Tickets, alles wurde durch gegenseitigen Respekt, nachfragen verhandeln ermöglicht, aber keiner hat die Hand aufgehalten. Obwohl ich sicher bin, das viele "Westler" in dieser Situation viel "Bakschisch" für einen kleinen Vorteil gegeben hätten, haben mich sehr viele Ägypter durch Würde beeindruckt.
Ich war gerade bei meiner Bank, da ich gerne ein Spendenkonto eröffnen wollte, Naiv von mir, denn da brauche ich anscheinend bestimmte Freistellungspapiere des Finanzamtes usw. aber egal, ich werde mich drum kümmern, irgendwie, zur Not ein normales Konto neu eröffnen. Denn ich bin oft in Kairo durch meinen Job bei LH, schon vorher habe ich und viele andere LH Mitarbeiter verschiedenste Dinge (meistens Kleidung u.ä.) direkt auf unseren On Duty Einsätzen mitgenommen und vor Ort an Hilfsorganisationen abgegeben.
Ich denke wir 27 die gerade dort waren und viele andere könnten viel gutes tun, denn auch dieses Land wird viel Unterstützung brauchen. Ob Medikamente, Essen, Kleidung, o.a. wir besitzen so vieles was bei uns nur vergammelt und anderswo einen Unterschied machen kann. Wäre schön wenn WIR als Menschen uns gegenseitig unterstützen würden, frei von Religionen und machtpolitischen Interessen, denn ein Bett, Gesundheit,Sicherheit, Essen und Trinken sollten Weltweit der minimum Standard sein.
Rollenden Gruß
Dirk |