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02.05.2007, 09:27 Uhr
Spundmauer
TNS Team
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http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/regionalsport/?sid=d2775f46f8801b55677a225241bfffa4&em_cnt=1126549
Von der Frankfurter Rundschau
Von "lustig" bis "gemeingefährlich" Hobbyskater tun sich schwer auf der gemeinsamen Strecke mit den Radfahrern / Speedskater sind begeistert VON MARGIT REHN
Es war kein schöner Anblick. Kurz vor der gemeinsamen Zielankunft von Velo-Tour und Skate-Challenge im Main-Taunus-Zentrum bei Sulzbach am Taunus stürzte ein Radfahrer unterhalb des letzten Abhangs über einen bereits auf dem Asphalt entlang schlitternden Skater. "Das ist ja lebensgefährlich", rief Thomas Wölke entsetzt. Der 29 Jahre alte Betriebswirt aus Dortmund, der beim Jedermannrennen des Radklassikers "Rund um den Henninger Turm" selbst mitgetan hatte, konnte sich gar nicht mehr einkriegen: "Unverantwortlich ist das, die beiden Sportarten zusammenzuführen."
Und in der Tat: Wäre hinter dem zu Boden gegangenen Skater eine radelnde Großgruppe angefahren gekommen - es hätte einen verheerenden Massensturz gegeben. Immer wieder wurden die stets als Solisten auftauchenden Hobbyskater von wenigstens doppelt so schnellen Radlerpulks mit 20 bis 30 Mann überholt. Viele Ausweichmanöver sahen gefährlich aus. Und während die beiden Unfallfahrer bald wieder aufstehen konnten, zitterten sich andere Skater mit angsterfülltem Rückwärtsblick der finalen Kurve entgegen.
Default Banner Werbung Einen zufriedenen Eindruck machten derweil die Veranstalter der 1. Rhein-Main Skate-Challenge mit rund 500 Teilnehmern. "Radsport und Speedskating passen sehr gut zusammen. Wir denken, dass es positiv war, die beiden Gruppen auf dieselbe Strecke zu schicken", sagte Mitorganisator Kai Menze. Mit nur zehn Minuten Zeitabstand waren sie gestartet, was nicht erst am Ende des Rennens zu Begegnungen führte. "Ich hatte während der Abfahrt immer Angst vor den Skatern, musste abbremsen. Man erschrickt dauernd. Das ist schon gewöhnungsbedürftig", äußerste sich Sabine Bender. Die 40 Jahre alte Sachbearbeiterin aus Hungen (Wetterau) brachte die Mehrheitsmeinung unter den insgesamt 3500 Velo-Tour-Teilnehmern zum Ausdruck. Von "problematisch" über "total stressig" bis hin zu "gemeingefährlich" reichten die spontanen Kommentare zum neuen Mischkonzept - keine positive Stimme war zu hören. "Die Veranstalter müssen eben neue Trends setzen. Auf dem Weg zu größeren Teilnehmerzahlen schrecken sie vor nichts mehr zurück", so der 54 Jahre alte Hofheimer Jurist Axel Wilken schon vor dem Start skeptisch.
Krempl, Stangl und Eigler siegen
Angetan waren, abgesehen von den Veranstaltern, einzig die sportlich ambitionierten Speedskater. "Die Radler fanden es lustig, von uns überholt zu werden. Das war eine super Ablenkung für die", meinte etwa Pascal Ramali (Zepto Skate-Team). Der Sieger des 35-Kilometer-Rennens aus Mörfelden bei Frankfurt genoss natürlich auch die Atmosphäre an der Strecke: "So viele Zuschauer. Das ist sonst nur mit dem Marathon in Berlin noch vergleichbar." Auch Teamkollegin Annette Frik aus Kirchheim/Teck war begeistert: "Wir wollen die Medienpräsenz für uns nutzen. Überhaupt ist es eine Riesenehre, dass wir als Radsportfans hier mitmachen können", sagte die deutsche Marathonmeisterin, die häufig hinter Rennrädern im Windschatten trainiert: "Für uns gute Skater ist das kein Risiko." Tatsächlich gab es trotz des ersichtlichen Gefahrenpotenzials auf der Strecke und den zahllosen Negativstimmen zumindest keine schwereren Unfälle. Angelika Müller, im Organisationsstab des Henniger-Turm-Rennens für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, hatte am Nachmittag keine anders lautenden Informationen.
Bei den sportlich in Teilen hochklassig besetzten Skaterrennen gewann Susi Eigler (Team Speedodrom Austria) das 35-Kilometerrennen der Frauen. Auf der 74-Kilometerstrecke waren der amtierende deutsche Marathonmeister Bernhard Krempl (Subaru-Bont-Team) und Sarah Stangl (Zepto Skate-Team) erfolgreich.
----- wenn Dich jemand überholt, bist Du zu langsam ..... |