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11.04.2007, 16:31 Uhr
Betty
TNS ist GEIL!
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Als Kalauer bezeichnet man ein einfaches, sinnreiches Wortspiel entweder mit Wörtern gleichen Klanges aber ungleicher Schreibweise und Bedeutung oder mit Wörtern von gleicher Schreibweise und verschiedener Bedeutung.
Die Herkunft des Begriffs ist unklar. Möglicherweise leitet er sich von dem französischen Wort 'calembour' ("Wortspiel, fauler Witz") ab. Dieses wiederum geht entweder auf einen gleichnamigen Pariser Apotheker zurück oder auf das deutsche Volksbuch "Der Pfaffe von Kalenberg" von Philipp Frankfurter (1489) oder – wahrscheinlicher – auf den Grafen Calemberg, dessen mangelhaftes Französisch am Hofe von Ludwig XV. häufig die drolligsten Verwechselungen zum Vorschein brachte. Einer anderen Theorie zufolge bezieht sich der Begriff auf die Stadt Calau in der brandenburgischen Niederlausitz und wurde von der Satirezeitschrift Kladderadatsch (erschienen 1848 bis 1944) in Rubriken wie "Aus Kalau wird berichtet ..." berühmt gemacht.
Brockhaus nennt 1892 als Beispiel ein Bonmot über Napoleon III.: «Il a perdu Sedan (ses dents).» Zu den deutschen Autoren, die auch wegen ihrer Kalauer Berühmtheit erlangten, gehören Robert Gernhardt ("Ach Lieschen, sei mal wieder froh/der Rudi ment es doch nicht so!") und Heinz Erhardt ("Fährt der alte Lord fort, fährt er nur im Ford fort")
Kultstatus haben mittlerweile auch die Telefonstreiche von Bart Simpson beim Barkeeper Moe in der Fernsehserie Die Simpsons erreicht. Durch Nachfragen, ob "Jemand der Reinsch heißt", "Lasmiranda Densivillia" oder "Jemand der Dünnsch heißt" gerade in der Kneipe anwesend ist, bringt Bart Moe regelmäßig zur Weißglut. Der deutsche Kabarettist Willy Astor benutzt in seinen Auftritten meist verschiedene Kalauer, einmal mit Automarken oder Zubehör ("Radkäppchen und der Böse Golf") oder Städten ("Meine Mutter hat immer gesagt es ist gesund wenn ich ab und zu mal ein Stück Moskau (Moos kau)") |